Radweltmeisterschaften: eine reiche flämische Geschichte
Vom 19. bis 26. September findet in Flandern die UCI-Radweltmeisterschaft 2021 statt. Der Kampf um 11 Weltmeistertitel wird in 4 verschiedenen Austragungsstädten ausgetragen: Knokke-Heist, Brügge, Antwerpen und Leuven.
Für Çois Cycling Legacy ist dieses Rennen sogar noch spezieller, weil unser Büro in Antwerpen an der Strecke des Straßenrennens für U23, Elite-Frauen und Elite-Männer liegt.
Nun, Weltmeisterschaften in Flandern sind sowieso etwas Besonderes.
Flandern hat natürlich eine sehr reiche Radsporttradition: man denke nur an die Flandern-Rundfahrt und die schönen Frühjahrsklassiker.
Aber wir haben auch eine bemerkenswerte Geschichte im Bereich der Radweltmeisterschaften und der Weltmeister selbst.
Im Laufe der Jahre fanden die Weltmeisterschaften mehrmals auf den flämischen Pflasterstraßen statt, vorbei an niedlichen Kapellen und typischen Dorfcafés. Legendäre Rennen, spannende Finalläufe mit großen Namen als Sieger.
Man denke nur an Moorslede im Jahr 1950. Das mehr als 280 km lange Rennen führte die Fahrer an Ypern und dem Kemmelberg vorbei. Briek Schotte schaffte es bis ins Finale und wurde zum zweiten Mal Weltmeister. Im Radiointerview nach dem Rennen rief Schotte: "Mutter, Mutter, hörst du mich? Ich habe gewonnen und bin Weltmeister!".
1957 wurde Rik Van Steenbergen in Waregem zum dritten Mal Weltmeister. Er schlug Louison Bobet und André Darrigade. Sechs belgische Fahrer kamen unter die ersten 10.
1988 entwickelte sich die Radweltmeisterschaft in Ronse zu einem turbulenten Sprint zwischen Claude Criquielion, Steve Bauer und Maurizio Fondriest.
200 Meter vor dem Ziel stieß Criquielion mit einem vor der Absperrung stehenden Polizisten zusammen, sein Vorderrad schlug auf den Betonsockel der Absperrung auf und er stürzte.
Am Ende gewann Fondriest vor Bauer, der disqualifiziert wurde.
Der unglückliche Claude Criquielion ging zu Fuß über die Ziellinie und wurde 11.
Belgien ist auch das Land mit den meisten Goldmedaillen bei Radweltmeisterschaften: 26 Siege. Italien (19) und Frankreich (9) vervollständigen die Top 3. Die letzten belgischen Sieger der Weltmeisterschaften sind: Eddy Merckx, Freddy Maertens, Claude Criquielion, Rudy Dhaenens, Johan Museeuw, Tom Boonen und Philippe Gilbert.
Es versteht sich von selbst, dass wir auf einen neuen belgischen Sieger hoffen. Für den belgischen Mannschaftsführer Wout van Aert wäre das Regenbogentrikot die Krönung seiner tollen Saison.
Aber wir sind auch sehr zufrieden mit einem spannenden Kampf vom Anfang bis zum Ende und einem Finale, das uns zum Nägelkauen bringt.
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